Blockheizkraftwerk
Ein BHKW ist eine besonders kompakte Anlage, welche durch Kraft-Wärme-Kopplung besticht. Dadurch ist ein Blockheizkraftwerk nicht nur besonders energiesparend, sondern auch sehr umweltschonend. BHKW’s dienen der Energie- und Wärmeproduktion.
In einem kleinen BHKW kommt normalerweise ein diesel-, biogas-, oder gasbetriebener Motor zum Einsatz. Die durch den Betrieb im Kühlwasser und der Abluft erzeugte Wärme, wird im Blockheizkraftwerk direkt als Heizwärme genutzt (ein ähnliches Prinzip wie die Solarthermie). Dadurch steigt der Energienutzungsgrad und der Ausstoß von schädlichem Kohlenstoffdioxid wird stark verringert.
Das Einsparpotential
Eine Einsparung von rund 30% ist ein realistischer Wert für ein BHKW. Im Betrieb wird ein Blockheizkraftwerk wahlweise von Öl oder Gas gespeist. Angedacht ist auch ein Betrieb mit Holzpellets; erste Versuche scheiterten bisher jedoch an der Wirtschaftlichkeit.
In welchen Gebäuden ist es sinnvoll und möglich ein BHKW zu installieren?
Sinnvoll wird ein BHKW wenn:
– ein Bedarf an Strom und Wärme besteht
– wenn es besonders nahe am Endverbraucher errichtet wird.
Deshalb werden Blockheizkraftwerke häufig in Wohnhaussiedlungen aufgestellt. Die kompakten Maße des BHKW machen einen Einsatz direkt im Heizungskeller möglich. Die erzeugte Wärme kann in einen Wärmespeicher abgegeben und somit bei Bedarf genutzt werden.
Effizienz und Verlust
Ein reguläres Kraftwerk hat gegenüber einem BHKW den entscheidenden Nachteil, dass mit viel höheren Verlusten zu rechnen ist. Denn durch die große Entfernung zum Endkunden entstehen in regulären Kraftwerken Umwandlungs- und Wärmeverluste von zusammengenommen etwa 60%. Das heißt von der produzierten Energie kommen noch ca 40% beim Endkunden an.
Ganz anders sieht das bei BHKW’s aus. Die Verluste werden durch die Nähe zum Endverbraucher bedeutend verringert. Der Nutzungsgrad liegt bei ungefähr 79%. Das ist fast doppelt so hoch wie bei einem regulären Kraftwerk. Zusätzlich wird die Wirtschaftlichkeit eines BHKW durch den Pufferspeicher gesteigert. Dieser verhindert ein häufiges Takten der Heizanlage und senkt dadurch zusätzlich den Schadstoffausstoß.
Dezentrale Energieerzeugung
Auch die Erzeugt Wärme lässt sich in einem regulären Kraftwerk nutzen, wenn sie als Fernwärme an den Endverbraucher weitergeleitet werden kann. Dafür ist ein bestehendes Fernwärmenetz vonnöten. Da der Bau eines Fernwärmenetzes sehr aufwendig und teuer ist, lohnt sich die Nutzung als Fernwärme nur mit Sicherheit, falls schon ein nutzbares Netz zur Verfügung steht.
Ein Blockheizkraftwerk demgegenüber ist dezentral und benötigt für die Übertragung der Wärme kein Fernwärmenetz. Es wird nur ein kleines Netz zu den angeschlossenen Gebäuden benötigt und dadurch kann man wärmetechnisch von einem Nutzungsgrad von 90% ausgehen. Die entscheidenden Vorteile eines BHKW sind demnach die effiziente Nutzungsweise und die positive Umweltbilanz.
Mini-BHKW
Inzwischen werden auch so genannte Mini-Blockheizkraftwerke verkauft. Diese sind besonders kompakt und bestechen durch die Einheit von Motor und Wärmetauscher, wodurch eine zusätzliche Effizienzsteigerung eintritt. Die geringe Abmessung sorgt dafür, dass ein Mini-BHKW sogar durch die Kellertür passt und somit tatsächlich in jedem Gebäude Anwendung finden kann. Das BHKW wird komplett anschlussfertig geliefert und muss nur noch von einem Handwerker angeschlossen werden. Danach kann es direkt in Betrieb gehen. Die Leistung beträgt bis zu 14 kW thermisch und 6kW elektrisch. Damit liefert ein solches Kraftwerk genug Energie in Form von Wärme und Strom für Schulen, Hotels, Gewerbebetriebe und kleine Mehrfamilienhäuser.
Micro-BHKW
Auch eine weiter Stufe kleiner ist möglich. Die Micro-Blockheizkraftwerke sind noch kompakter und können den Endverbraucher noch individueller mit Strom und Wärme versorgen. Mit einer thermischen Leistung von 6 kW und einer elektrischen von 1 kW kann man einen 3 Personen Haushalt versorgen, aber auch in modernen Gebäuden, wie den Nierigenergiehäusern, einen Beitrag zur Kosteneinsparung leisten.